Gestaltungsportfolio Generative Gestaltung von Daniel Busch WS2021/22

Zen

Eine Arbeit zum Hackday-Thema "Fading Contrasts"

Ich habe diese Arbeit als Hauptmotiv gewählt, da sie im Gegensatz zu den anderen Sketches völlig frei entstanden ist und es mir damit gelungen ist, eine konkrete Idee einer Gestaltung anhand Code tatsächlich umzusetzen.

Ziel war es, einen minimalistischen und monochromen, aber nicht monotonen Sketch zu schaffen, der trotz der Einfachheit der verwendeten Farben und Formen durch subtile Variationen interessant bleibt. Die Idee war, zwar ständige Bewegung auf dem Canvas zu haben, diese aber ruhig oder sogar beruhigend wirken zu lassen, weshalb ich bewusst ein sehr "zen-iges" Tempo gewählt habe.

Der Sketch passt zum Thema "Fading Contrasts", weil die zu Beginn maximal kontrastierenden Flächen in weiß und schwarz im Verlauf der Animation aufgelöst werden: auf Ebene der einzelnen Elemente durch einen Fade von Weiß nach Schwarz über Grau und umgekehrt; auf Ebene des Canvas durch Überlagerung und damit Aufbrechen der geschlossenen Flächen.

Für Spannung sorgen dabei einerseits die Erfüllung, aber andererseits auch die überraschende Enttäuschung von Umwelterfahrungen und den daraus resultierenden Erwartungen: ersteres anhand gleichbleibender Formen und logischer Bewegungsrichtungen; letzteres anhand unplausibler Farbwechsel und Fades sowie die Möglichkeit des Rotierens und Invertierens des gesamten Sketches.

Um den Sketch möglichst minimalistisch zu halten, habe ich die Anzeige der Parameter/Tastaturkürzel in den Sketch integriert, statt das übliche params-Overlay zu nutzen, und mir außerdem erlaubt, die Nav-Buttons rechts oben per css zu verstecken -- zumal der Sketch nur im Fullscreen-Canvas seine volle zen-ige Wirkung entfaltet.

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Phase Shifting Color Wheel

Eine Arbeit zum Thema "Farbe"

Dieser Sketch basiert auf der Aufgabe "F3: Radiales Raster": Eine Vielzahl von Punkten werden nacheinander auf einer Reihe konzentrischer Kreisbahnen platziert. Der erste Punkt auf jeder Kreisbahn bekommt als Hue-Wert den Parameter dotMaxHue, der letzte dotMinHue.

In der Standardeinstellung liegen die beiden Hue-Werte bewusst sehr nah beieinander, während Min und Max der Sättigungs- und Helligkeits-Werte zwischen dem ersten und letzten Punkt eine deutlich größere Spannbreite haben. Der daraus resultierende Kontrast erweckt den Eindruck von Tiefe und lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die interessanten Effekte, die durch die scheinbar unterschiedlich schnelle Rotation der einzelnen Kreisbahnen entstehen.

Dieser Eindruck wird erzeugt, indem mit jedem Frame sowohl der Sketch als auch die Position des ersten Punkts pro Kreisbahn jeweils um einige Grad rotiert wird, wodurch manche Bahnen schneller zu rotieren scheinen als andere. Da immer in 30°-Schritten oder Vielfachen davon gerechnet wird, gleichen sich die Positionen der ersten Punkte unterschiedlicher Kreisbahnen in regelmäßigen Intervallen aneinander an, wodurch kurzzeitig immer wieder spannende Muster im Chaos der Bahnen entstehen, bis die gesamte Komposition nach 1800 Frames schließlich wieder ihren Ausgangszustand erreicht hat.

Die meisten der genannten Parameter können eingestellt werden; so kann etwa das gesamte Spektrum des HSB-Farbraums genutzt oder auch (via AngleStepBaseValue) die Zahl der Punkte pro Kreisbahn gesteuert werden. Die Animation kann über die Taste 'p' pausiert werden.

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Kalinedoscope

Eine Arbeit zum Thema "Linie"

Auch dieser Sketch ist eine Weiterentwicklung einer Aufgabe, nämlich "L4.3: Tordierte radiale Anordnung mit Ellipsen". Hier werden zwei (selbst nicht gezeichnete) elliptische Bahnen radial mit Linien verbunden: Einer der beiden Radien jeder Ellipse bleibt dabei immer Null, während der jeweils andere Radius sich ständig zwischen Null und einem Maximalwert bewegt. Zwei solcher Anordnungen werden auf dem gleichen relativen Nullpunkt platziert, dabei aber sozusagen um 90° rotiert, wodurch Formationen aus Linien entstehen, die zwischen einem einfachen Kreuz und wie Gittermodell-Pyramiden in einem Kaleidoskop anmutenden Strukturen hin- und her morphen.

Mehrere solcher Formationen sind wiederum in einem Raster arrangiert, wobei sowohl die einzelnen Formationen als auch das gesamte Raster rotieren können. In der Gesamtkomposition entstehen interessante Muster nicht nur durch das Arrangement der Formationen an sich, sondern insbesondere auch durch die Leerräume dazwischen: In der Kontraktionsphase der Formationen (also wenn beide flexiblen Radien gegen 0 gehen), werden die Flächen zwischen den verdichteten Linien häufig zum dominanten Gestaltungselement, während in der Expansionsphase (flexible Radien sind nahe dem Maximalwert) wieder die Liniengebilde den Fokus auf sich ziehen.

Auch in diesem Sketch laden sehr viele modifizierbare Parameter zum beherzten Experimentieren ein. Viel Spaß dabei!

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